Alle Schüler*innen müssen die gleichen Möglichkeiten gegeben werden, um die gewünschten Bildungsziele zu erreichen. Dafür muss unser Bildungssystem unabhängig von persönlichen Beeinträchtigungen, Lernschwächen und den sozialen Hintergründen sein. Für die nächsten fünf Jahre sehen wir in den Bereichen Inklusion, Nachteilsausgleiche und Lernmittelfreiheit Handlungsbedarf.
weiterlesenSchule kann nicht ohne die sozialen Bedürfnisse der Schüler*innen gedacht werden. Leistungsdruck gehört zur Realität unseres Bildungssystems. Um allen Schüler*innen eine gelingende Schulbildung sicherzustellen, müssen Ansprechpersonen den Schüler*innen zur Seite stehen und die mentale Gesundheit der Schüler*innen in den Fokus gerückt werden. Bis 2029 müssen die Schulsozialarbeit und die Schulpsychologie ausgebaut und der mentalen Gesundheit ein Raum in den Lehrplänen gegeben werden.
weiterlesenDer Unterricht ist der zentrale Teil im Schultag. Die Leitfäden dafür sind die Lehrpläne, doch die aktuellen Themen, wie politische und queere Bildung, sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung, fehlen. Zudem wird der Fokus zu wenig auf Kompetenzen, die berufliche Orientierung und die Kreativität gelegt. Wir machen dem neuen Sächsichen Landtag und der neuen Staatsregierung Vorschläge, um den Unterricht zeitgemäß zu gestalten.
weiterlesenSchule ist für Schüler*innen mehr als nur ein Lernort und nimmt einen großen Teil des Tages ein. Für die Schüler*innen endet der Schultag auch nicht mit dem Verlassen des Schulgeländes. Um einen guten Schulalltag zu schaffen, braucht es vielseitige Voraussetzungen. Für die Schüler*innen beginnt der Schulalltag mit der Frage des Schulwegs und betrifft auch die Ausstattung im Unterricht. Jedoch darf auch das Schulessen oder die Mitbestimmung in der Schule nicht vergessen werden. In der neuen Legislaturperiode müssen der neue Sächsische Landtag und die neue Staatsregierung Veränderungen am Schulalltag vornehmen.
weiterlesenDas sächsische Bildungssystem wird gerne im deutschlandweiten Vergleich als positiv dargestellt. Mit dem 'Bildungsland 2030' hat das Sächsische Staatsministerium für Kultus einen Veränderungsprozess angestoßen. Wir sehen in vielen Bereichen, wie bei der Klassengröße oder der Vergabe von Kopfnoten, Handlungsbedarf. Wir erwarten vom neuen Sächsischen Landtag und der neuen Staatsregierung weitreichendere Veränderungen in unserem Bildungssystem.
weiterlesenSchulen müssen ein gemeinsamer Lernort für alle sein! - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die inklusive Gestaltung aller sächsischen Schulen.
Sächsische Schulen sind nicht barrierefrei. Sowohl baulich als auch bei Unterrichtsmaterialien und den Prüfungsformaten sind die Schulen nicht inklusiv gestaltet. Die Lehrkräfte haben nicht die Möglichkeit, auf einheitlich vorbereitete, barrierearm gestaltete Materialien zurückzugreifen. Die notwendigen Hilfsmittel gehören nicht zur regulären Ausstattung der meisten Schulen.
Das Ziel von Bildung muss es sein, dass alle Schüler*innen die Möglichkeit erhalten, ihren gewünschten Schulabschluss zu absolvieren. Auf Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention muss ein inklusives sächsisches Bildungssystem geschaffen werden, was die Schüler*innen individuell unterstützt.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Nachteilsausgleiche ermöglichen vergleichbare und faire Bewertungen und Prüfungssituationen für Schüler*innen mit Lernschwächen. Die bisherigen Regelungen für Nachteilsausgleiche gelten ausschließlich für Legasthenie. Dyskalkulie wird bisher nicht als Lernschwäche anerkannt. Die pandemiebedingten Nachteilsausgleiche in Abschlussprüfungen sind weggefallen. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die Ausweitung von Nachteilsausgleichen.
Lernschwächen, sowohl Legasthenie als auch Dyskalkulie, müssen durch Nachteilsausgleiche für faire Bewertungen beachtet werden. Die pandemiebedingten Einschnitte in den Lernprozess haben sich nicht nur auf die damaligen Abschlussjahrgänge ausgewirkt. Alle Schüler*innen, die zur Zeit der Pandemie eine Schule besuchten, waren von Schulschließungen und Unterrichtsausfall betroffen. Daher müssen auch zukünftig für vergleichbare Abschlussprüfungen Nachteilsausgleiche ermöglicht werden.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Bildung muss von der privaten, finanziellen Situation unabhängig sein! - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die konsequente Umsetzung der Lernmittelfreiheit.
Damit Bildung vom finanziellen Hintergrund der Schüler*innen unabhängiger wird, braucht es weitreichendere Maßnahmen als die Bereitstellung von Lehrbüchern. Für die schulische Bildung, wie sie die Lehrpläne vorsehen, brauchen die Schüler*innen weitere Materialien, deren Beschaffung in der Verantwortung der Eltern bzw. der volljährigen Schüler*innen liegt. Darüber hinaus sind auch ein- und mehrtägige Bildungsfahrten in der finanziellen Belastung der Eltern bzw. der volljährigen Schüler*innen.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Die Schüler*innen stehen in ihrem Schulalltag vor vielfältigen Herausforderungen. An vielen Schulen fehlen Ansprechpersonen für diese Probleme. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen den Ausbau von Schulsozialarbeit und Schulpsychologie!
Schulsozialarbeiter*innen sind als ausgebildete Fachkräfte eine wichtige Unterstützung für die Lehrkräfte im Schulalltag und eine unerlässliche Anlaufstelle für Schüler*innen bei individuellen Problemen. Die Schulsozialarbeit muss durch Schulpsycholog*innen unterstützt werden. Zusätzlich sollten auch vermehrt Streetworker*innen für Präventionsveranstaltungen in Schulen geförderte Projekte anbieten.
An Oberschulen gibt es bereits einen Rechtsanspruch auf Schulsozialarbeit. Der Einsatz von zusätzlichen Ansprechpersonen, die keine Lehrkräfte sind, ist jedoch an allen Schulformen notwendig.
Um diese Stellen zu garantieren, muss die Finanzierung hauptverantwortlich vom Freistaat Sachsen durch Förderungen übernommen werden.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Die Leistungsanforderungen an die Schüler*innen und damit verbunden auch der Leistungsdruck haben zugenommen. Dadurch schafft das sächsische Bildungssystem mentale Belastungen für die Schüler*innen. Parallel dazu werden Themen wie mentale Gesundheit oder psychische Probleme im Schulalltag nur als Randthemen behandelt. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die Thematisierung von mentaler Gesundheit im Schulalltag!
Die Schulbildung legt die Grundlage für das gesamte Leben und muss daher die Schüler*innen auch auf mögliche Herausforderungen vorbereiten. Dazu soll im Unterricht fächerübergreifend die Kompetenz 'Glück' vermittelt werden. Durch die Thematisierung von Bewältigungsmethoden erlernen die Schüler*innen wichtige Kompetenzen für das gesamte Leben.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Im Bereich der politischen Bildung werden die Grundlagen für das gesellschaftliche Zusammenleben gelegt. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die Vermittlung von politischer Bildung als Querschnittsthema im Unterricht.
Das Ziel der politischen Bildung muss es sein, dass allen Schüler*innen niedrigschwellig die Funktionsweisen der Demokratie nähergebracht werden. Dafür müssen die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer stärker miteinander verknüpft werden. Die Verankerung der politischen Bildung muss im GK-/ GRW-Unterricht liegen. Vor allem der Geschichtsunterricht muss historische Kontexte mehr in die Bewertung aktueller Herausforderungen einbezogen werden.
Entscheidend für das praktische Erlernen der politischen Bildung sind außerunterrichtliche Angebote an allen Schulen anzubieten. Durch die Besuche von Gedenkstätten werden die Schüler*innen für historische Kontexte sensibilisiert und durch Parlamentsbesuche werden niedrigschwellige Einblicke in die aktuelle Politik ermöglicht. Zusätzlich muss die Teilnahme an Jugendwahlen an allen Schulen ausgebaut werden, um sich bereits frühzeitig mit dem Parteien- und Wahlsystem auseinanderzusetzen.
Außerdem sollen die Schüler*innen durch die Übernahme von Verantwortung als 'Service Learning' zum gesellschaftlichen Engagement hingeführt werden.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Schule ist der wichtigste Ort der jugendlichen Sozialisation und Wertebildung. In den Schulen muss ein gelungener Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt realisiert werden. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die Vermittlung queerer Bildung als Querschnittsthema im Unterricht.
Mobbing und Diskriminierung aufgrund der sexuellen und geschlechtlichen Identität sind Probleme, die viele queere Schüler*innen im Schulalltag erleben. Im Unterricht wird Queerness vernachlässigt, dabei braucht es eine fächerübergreifende Beschäftigung mit diesem Thema und die Einbindung externer Partner*innen. Die Finanzierung von externen Partner*innen muss langfristig sichergestellt werden.
Auch die Strukturen in den Schulen müssen angepasst werden. Im Landesbaurecht müssen All-Gender-Toiletten und -Umkleiden berücksichtigt werden.
Das Verbot der Gendersprache durch das SMK durch eingeschobene Sonderzeichen muss revidiert werden.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Durch die Bildung für nachhaltige Entwicklung werden die Schüler*innen zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln erzogen. Die Ziele von BNE richten sich dabei nach den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen. Im Rahmen von BNE erlernen die Schüler*innen Kompetenzen und Wissen, das für den gesellschaftlichen Diskurs und die Lösung aktueller Probleme relevant ist. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen den Ausbau von BNE an allen sächsischen Schulen.
Damit man alle Bereiche von BNE im Schulalltag angemessen behandeln kann, braucht es einen höheren Fokus auf BNE in den Lehrplänen. Bei der Lehrplangestaltung müssen die vielen unterschiedlichen Aspekte von BNE stärker beachtet werden. Die Kompetenzen, das eigene Handeln zu bewerten und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, müssen dabei mehr Aufmerksamkeit erhalten.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Die zunehmend digitalisierte Welt und die Möglichkeiten des Internets erwarten in der Arbeitswelt andere Kompetenzen. Die vertiefte Thematisierung von Lernmethoden, der Nutzung von unterschiedlichen Medien zum Lernen und der Möglichkeiten zur Selbstorganisation fehlt im Unterricht. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen einen stärkeren Fokus auf die Vermittlung von Kompetenzen zu legen.
Kompetenzvermittlung ist zurzeit eine fächerübergreifende Aufgabe. In der Realität stellt man jedoch fest, dass wichtige Kompetenzen, wie die Medienkompetenz, dabei vernachlässigt werden.
Es soll flächendeckend an allen Schulen das Fach 'Lernen lernen' eingeführt werden. In diesem Zeitrahmen müssen die Schüler*innen vielseitige Kompetenzen und Lernmethoden erlernen.
Von allen Schüler*innen werden gute schulische Leistungen erwartet. Trotzdem treffen in einer Klasse unterschiedliche Lerntypen und verschiedene Menschen aufeinander. Die Schüler*innen müssen durch die intensive Thematisierung des Lernens die Möglichkeit erhalten, sich bei schulischen Aufgaben eigenständig bestmöglich zurechtzufinden.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Grundlegend muss die schulische Bildung aufs spätere Leben vorbereiten. Dafür sind berufliche Ziele und Möglichkeiten ein entscheidender Teil für die Zukunftsperspektive der Schüler*innen. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen den stärkeren Ausbau von Berufs- und Studienorientierung.
In der Schule müssen die Schüler*innen die Möglichkeiten des späteren Berufslebens aufgezeigt bekommen. Außerdem muss der Übergang ins Berufsleben gut gestaltet werden. Dazu braucht es Ansprechpersonen, die Schüler*innen bei individuellen Fragen beraten können. Zudem müssen Anreize für Schulen gesetzt werden, damit die Angebote der Berufs- und Studienorientierung an den einzelnen Schulen ausgebaut und optimiert werden.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Zu oft wird der Kunst- und Musikunterricht als zweitrangig betrachtet. Für die Schüler*innen sind die kreativen Fächer ein wichtiger Teil des Schulunterrichts, um sich zu entfalten und Begabungen zu fördern. Dabei muss dieser Unterricht praktischer werden. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen Veränderungen im Kunst- und Musikunterricht.
Die Aufteilung von einem theoretischen und praktischen Teil in den kreativen Fächern ist notwendig. Dabei muss aber bei der Vermittlung von theoretischen Inhalten ein höherer Fokus auf die praktische Anwendung bzw. das praktische Erlernen dieser gelegt werden.
Außerdem müssen die Kunst- und Musiklehrpläne mehr aufeinander abgestimmt werden, um ähnliche Inhalte zeitgleich zu vermitteln.
Die bisher fehlenden Freiräume sollen mit 6 Unterrichtsstunden pro Schulhalbjahr als individuelle Lern- und Arbeitszeit verankert werden. Dabei sollen die Schüler*innen mit den Möglichkeiten der Fachkabinette kreative Projekte umsetzen.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Moral und Glaube sind wichtige Teile des gesellschaftlichen Zusammenlebens. In den letzten Jahren ist die Anzahl Kirchenmitglieder weiter gesunken. Gleichzeitig unterhalten die evangelischen und katholischen Kirchen zahlreiche konfessionell geprägte Schulen, welche als freie Schulen Lernen und Leben deutlich vertiefter nach dem Leitbild der jeweiligen Konfession gestalten können. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen zeitgemäße Veränderungen für den Religions- und Ethikunterricht.
Bis Klassenstufe 8 sollte ein gemeinsames Schulfach anstatt des Ethik- und Religionsunterrichts unterrichtet werden. Das Unterrichtsfach 'Moral- und Glaubenskunde' soll eine Wissensgrundlage zu den Themen beider Fächer, auch zu den Glaubensinhalten der großen Weltreligionen, gelegt werden.
Ab der 9. Klasse sollen die Schüler*innen eigenständig entscheiden, ob sie am Ethikunterricht (Vertiefung des Wissens zu philosophisch-humanistischen Fragen) oder am Religionsunterricht (Vertiefung des Wissens zu religiösen bzw. theologischen Fragestellungen, im Speziellen zur eigenen Glaubensrichtung) teilnehmen wollen.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Tafelwerke gehören für viele Schüler*innen zu den alltäglichen Arbeitsmaterialien. Das geplante Formeldokument, das die Tafelwerke ersetzen soll, ist kein gleichwertiger Ersatz für Tafelwerke. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die Bereitstellung eines einheitlichen OER-Tafelwerks.
Das Tafelwerk soll als druckfähige PDF-Version, die durch die Schulträger den Schüler*innen bereitgestellt wird, und eine Webanwendung umfassen, die mit der dynamischen Lehrplandatenbank vergleichbar ist.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Bildung macht nicht an den Grenzen der Verkehrsverbunde halt! - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die sachsenweite Ausweitung des Bildungstickets!
Viele Schüler*innen sind auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen. Durch die Schaffung des Bildungstickets hat die aktuelle Staatsregierung die Ticketoptionen für Schüler*innen verbessert. Für Schüler*innen, die in anderen Verkehrsverbünden wohnen, als sie zur Schule gehen, löst der aktuelle Umfang des Bildungstickets jedoch diese Probleme nicht. Darüber hinaus brauchen Schüler*innen, die anderweitige Bildungsangebote außerhalb ihres Verkehrsverbundes nutzen wollen, ebenfalls zusätzliche Tickets.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Die Digitalisierung ist gesellschaftliche Realität. Die Digitalisierung in der Schule macht jedoch nur langsame Fortschritte. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die Digitalisierung an allen sächsischen Schulen.
Für die schulische Digitalisierung müssen infrastrukturelle Grundlagen geschaffen werden. Jede Schule muss über eine stabile Internetanbindung verfügen. Zudem müssen die Schüler*innen, die digital im Unterricht mitarbeiten wollen, vom Freistaat Sachsen ein digitales Endgerät bereitgestellt bekommen.
Die Lehrkräfte müssen im Rahmen der Ausbildung oder durch Fortbildungen auf die Nutzung digitaler Medien im schulischen Kontext entsprechend geschult werden. Um Lehrkräfte zu entlasten, braucht es für den IT-Support im Schulalltag zusätzliches Fachpersonal.
Die Kapazitäten und Möglichkeiten der Plattform LernSax müssen außerdem ausgebaut werden, um diese im Unterricht zu nutzen.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Zu einem gesunden Schultag gehört ein gesundes, nahrhaftes und hochwertiges warmes Mittagessen, das sich alle Eltern leisten können! - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die Subventionierung des Schulessens durch den Freistaat Sachsen.
Für die Qualität des Schulessens braucht es vom Freistaat Sachsen - ungeachtet der Zuständigkeit der Schulträger - Regelungen und Rahmenbedingungen, um Mindeststandards zu garantieren. Außerdem müssen die Wünsche der Schüler*innen in dem Essensangebot einbezogen werden.
Grundsätzlich darf die Teilnahme am Schulessen nicht von dem finanziellen Hintergrund der Schüler*innen abhängig sein. Daher muss das Schulessen so weit subventioniert werden, dass es den Schulträgern möglich ist, allen Schüler*innen ein kostenloses und qualitativ hochwertiges Schulessen zur Verfügung zu stellen.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Die Schüler*innen verbringen einen entscheidenden Teil ihres Lebens in der Schule. Dabei haben die Schulen die Aufgabe, auf das spätere Leben in der Gesellschaft vorzubereiten. Dies umfasst auch die gelebten Werte an den Schulen. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die Demokratisierung der Schulstrukturen.
Der Lernort Schule muss dabei mehr als eine Gemeinschaft angesehen werden, die aus allen an Schule beteiligten Akteur*innen besteht. Die politische Bildung soll dabei in den Schulen gelebte Realität werden. Dafür müssen demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten ausgebaut werden.
Entscheidend für eine demokratische Schule ist die Rolle der Schulkonferenz. Diese muss als paritätisch besetztes Gremium aus Lehrkräften, Eltern und Schüler*innen weitere Kompetenzen erhalten und eine zentralere Rolle bei schulischen Entscheidungen einnehmen. Bei der Besetzung der Schulleitung soll die Schulkonferenz nicht nur angehört werden müssen, sondern auch die Kompetenz erhalten, abschließend in demokratischer Wahl über die Besetzung des*der Schulleiter*in und der Stellvertretung zu entscheiden.
Außerdem muss die Schüler*innenvertretung an den Schulen gestärkt werden. Durch eine funktionierende demokratische Interessenvertretung lernen die Schüler*innen praktisch die Anwendung von demokratischen Prinzipien und Wahlen.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Kopfnoten sollen das Sozialverhalten von Schüler*innen bewerten. Dabei werden unterschiedlichste Verhaltensweisen in den Kategorien Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Ordnung auf vier Ziffernoten heruntergebrochen. Die Lehrkräfte müssen zwangsläufig eine subjektive Sicht auf die betreffenden Schüler*innen anwenden, um Kopfnoten zu erteilen. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die Abschaffung der Kopfnoten.
In der Praxis erfüllen die Kopfnoten nicht das Ziel, eine objektive Aussage über das Sozialverhalten der Schüler*innen zu treffen. Sowohl das Format der Ziffernoten, als auch die subjektive Sicht der Lehrkräfte zeigen die begründete Kritik an den Kopfnoten auf. Das Bewusstsein über diese Schwierigkeiten führte bereits dazu, dass auf Abschlusszeugnissen keine Kopfnoten mehr erteilt werden. Wer Aussagen über die Verhaltensweisen anderer treffen möchte, muss dies nachvollziehbar darstellen und begründen.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Eine Klasse als Lerngemeinschaft besteht aus unterschiedlichen Schüler*innen mit verschiedenen Bedürfnissen und Bedarfen. Einer Lehrkraft ist es nicht möglich, auf 28 Schüler*innen individuell einzugehen. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen schrittweise Senkung des Klassenteilers.
Der Anspruch an die Lehrkräfte ist, dass alle Schüler*innen das notwendige Wissen vermittelt bekommen und dabei die notwendige Unterstützung erhalten. Die Realität in unseren Klassenzimmern ist jedoch, dass die individuellen Bedürfnisse der Schüler*innen nur teilweise beachtet werden können. Als langfristiges Ziel müssen die Grundlagen für die Senkung der Klassengröße auf 24 Schüler*innen geschaffen werden.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Mit dem Projekt Bildungsland 2030 hat das SMK einen Anstoß für Veränderungen im sächsischen Bildungssystem gegeben. Die geplanten Maßnahmen sind für die zeitgemäße Gestaltung der Bildung wichtig. Um bis 2030 ein wirkliches Bildungsland zu formen, darf der Dialog über notwendige Veränderungen nicht aufhören. - Deshalb fordert der LandesSchülerRat Sachsen die Fortführung des Projekts 'Bildungsland 2030'.
Der Austausch zwischen Expert*innen und in den Bürger*innenforen über Bildung bot die Gelegenheit, sich vielseitig über das sächsische Bildungssystem auszutauschen. Der Dialog zwischen den Akteur*innen, die täglich an Schule beteiligt sind, muss jedoch fortwährend aufrechterhalten werden, um das Bildungssystem fortlaufend den Anforderungen entsprechend zu gestalten. In diesem Rahmen müssen auch weitreichendere Veränderungen im Bildungssystem anvisiert werden.
Wir fordern den 8. Sächsischen Landtag und die neue Staatsregierung auf:
Im Juni 2024 haben wir den sächsischen Landesverbänden der Parteien AfD, BSW, Bündnis 90/Die Grünen, CDU, Die Linke, FPD und SPD 10 Wahlprüfsteine gesendet.
Bis zur Veröffentlichung unserer Wahlprüfsteine am 17. August 2024 haben wir von fast allen Parteien eine Antwort erhalten. Die AfD Sachsen hat uns bis zu diesem Zeitpunkt unsere Wahlprüfsteine nicht beantwortet.
Wir BÜNDNISGRÜNE begrüßen eine Stärkung der Partizipation und Mitbestimmung von Schüler*innen. Dies gilt im Schulalltag und bei der Unterrichtsgestaltung ebenso wie für die offizielle Schüler*innen-Vertretung. Deshalb unterstützen wir entsprechende Ziele und Maßnahmen aus dem Strategiepapier „Bildungsland Sachsen 2030“. So sollen die Möglichkeiten und Formate zur Mitbestimmung der Schüler*innen in den Schulen, in der Lehrkräftebildung und in Fortbildungen gestärkt werden. Besonderen Stellenwert hat für uns die Etablierung eines Klassenrats in allen Schulen und Klassen und die Berücksichtigung einer solchen Stunde im Stundenplan inkl. Anrechnungsstunde für die Klassenleitung. Wir werden darauf drängen, dass dieses Vorhaben bereits im Doppelhaushalt 2025/26 seinen Niederschlag findet. Wir unterstützen ferner weitere, neue Mitbestimmungsmöglichkeiten, Beteiligungsformate und Ansätze zur partizipativen Unterrichtsgestaltung sowie die Würdigung und Stärkung der Schüler*innen-Mitwirkung. Den Etat für den LandesSchülerRat (sowie den Landeselternrat und den Landesbildungsrat) wollen wir bedarfsgerecht erhöhen, auch um regelmäßige Tagungen in Präsenz zu ermöglichen und den Austausch der Schüler*innen untereinander zu unterstützen. Wir sind offen für gesetzliche Anpassungen oder Änderungen in der Schülermitwirkungsverordnung, sofern sie für die Umsetzung der Ziele aus dem Bildungsland-Prozess notwendig oder förderlich sind.
Positiv sehen wir zudem das klare Bekenntnis zur Förderung selbstbestimmter Lernphasen an allen Schulen, auch – aber nicht nur – mit digitalen Formaten.
Die Stärkung der Mitbestimmung durch Schülerinnen und Schüler ist im Rahmen der Strategie „Bildungsland Sachsen 2030“ fest verankert.
Die im Maßnahmeplan ausgewiesenen Schritte unterstützen wir ausdrücklich. Insbesondere das geplante Konzept zur Gestaltung des Klassenrates in den jeweiligen Klassen- und Jahrgangsstufen sowie die Klassenratsstunde sind Elemente, welche die Grundlage für eine erfolgreiche Mitbestimmung und den Dialog mit Lehrkräften und Schulleitungen verbessern werden.
Schulische Bildung findet für die Schüler*innen statt. Deshalb müssen sie auch deutlich mehr Mitsprache innerhalb der Schule und der sächsischen Bildungspolitik bekommen. Wir fordern eine Schüler*innenmehrheit in der Schulkonferenz und mehr Kompetenzen derselben sowie der Schüler*innenräte gegenüber anderen Gremien der Schule. Wir setzen uns auch für eine basisdemokratischere Schüler*innenvertretung ein, die nicht starr hierarchisch bis auf die Landesebene zuläuft. In Bezug auf das „Bildungsland Sachsen 2030“ wollen wir, dass vor allem bei der Weiterentwicklung und bei der Umsetzung der Maßnahmen Schüler*innen einbezogen werden und mitentscheiden dürfen.
Aus Sicht BSW bedarf keines weiteren Ausbaus bzw. der Stärkung der Interessenvertretung, da diese bereits gut aufgestellt ist.
Wir Freie Demokraten stehen zur umfassenden Stärkung der Schülervertretungen. Hierfür wollen wir die Mitbestimmungsrechte der Schülervertretungen in schulischen Gremien und Entscheidungsprozessen erweitern und eine klare Verankerung der Rechte und Pflichten der Schülervertretungen im Schulgesetz durchsetzen. Weiterhin werden wir mehr finanzielle Mittel für die Arbeit der Schülervertretungen bereitstellen und regelmäßige Konsultationen zwischen Schülervertretungen und Bildungsbehörden, um die Perspektiven der Schüler in Entscheidungsprozesse auch nach "Bildungsland Sachsen 2030" einzubeziehen, einführen. Wir wollen zusätzlich Informationsplattformen, auf denen Schülervertretungen über aktuelle Entwicklungen und Entscheidungen im Bildungsbereich informiert werden und Feedbackmechanismen um die Meinungen und Anregungen der Schüler systematisch zu erfassen und in die Schulentwicklung einzubeziehen, vorantreiben.
Gleichzeitig sehen wir auch in Schülerfirmen eine hervorragende Möglichkeit, praktische Erfahrungen im unternehmerischen Bereich zu sammeln und sich einzubringen. Wir Freie Demokraten werden Schülerfirmen stärken, indem wir Ressourcen und Unterstützung bereitstellen, um ihre Gründung und Entwicklung zu fördern. Dies ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, frühzeitig unternehmerische Fähigkeiten zu erwerben und die Verbindung zwischen Schule und Arbeitswelt zu stärken.
Als SPD Sachsen wollen wir die eigenverantwortliche Schule stärken. Das gelingt nur mit einer demokratischen Schulkultur. Daher ist uns die Partizipation von Schüler:innen besonders wichtig. Kinder und Jugendliche sind in der Schule auch Gestaltende! Ihre Mitwirkung in der Schüler:innen- und Schul-Vertretung, aber auch die Mitbestimmung im Kinder- oder Klassenrat gilt es zu stärken. Dieses Ziel spielte auch bei der Entwicklung des „Bildungslands 2030“ eine Rolle. Vieles beginnt mit der Komponente „Zeit“: Zwischen Unterricht, Prüfungen und Hausaufgaben fehlt sie oft. Indem eine fachunterrichtsfreie Schulstunde als „Klassenratsstunde“ ausgewiesen wird, wird die Mitbestimmung im Schulalltag verankert. Wir setzen uns dafür ein, dass dies bei der Überarbeitung der Stundentafel umgesetzt wird. Dies ist jedoch nur ein Baustein: Wir wollen Kinderrechte und Mitbestimmung in modernisierten Lehrplänen wiederfinden. Die Schüler:innenvertretung braucht auch Begleitung und Qualifizierung, daher wollen wir die zeitlichen und personellen Ressourcen hierfür bereitstellen – in den Schulen vor Ort, aber auch auf Landesebene für den Landeschüler:innenrat.
Medienkompetenz und Digitalisierung sind feste Bestandteile einer zukunftsfähigen Schule. Dennoch wird die vielbeschworene „Kultur der Digitalität“ noch längst nicht überall gelebt. Wir BÜNDNISGRÜNE wollen digitales Lernen – insbesondere dort, wo es die Qualität schulischer Bildung verbessert und die Bildungsgerechtigkeit erhöht. Wir wollen, dass digitale Lösungen genutzt werden, wo immer sie Zugänge zu Bildung und Teilhabe schaffen oder erleichtern. Dabei legen wir Wert darauf, dass die Pädagogik die Wahl der Instrumente bestimmt, nicht andersherum. Wir möchten hybride und digitale Unterrichtsformate sowie digitale Selbstlernmodule ausbauen, damit weniger Unterricht ausfällt und gleichzeitig selbstgesteuertes Lernen gefördert wird, insbesondere 2/7 in höheren Klassen. Der Einsatz digitaler Tools, inkl. KI-basierter, kann einen Beitrag zur Stärkung der Medienkompetenz leisten; adaptive Tools haben viel Potenzial für eine Verbesserung der individuellen Förderung. Unser Ziel ist, dass die Tools auf Basis von Open Source Modellen angeboten werden und dass die Datenverarbeitung in den Händen des Freistaates liegt, so dass der Datenschutz gewährleistet bleibt. Eine Integration digitaler Tools in das sächsische Portal Schullogin wäre hierfür zielführend. E-Learning-Angebote bzw. Online-Schulen, z.B. angesiedelt bei Klinik- oder Krankenhausschulen, sind eine sinnvolle Ergänzung (oder zeitlich befristeter Ersatz) zum Schulbesuch, insbesondere für Schüler*innen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in Präsenz beschult werden können. Uns ist es wichtig, dass die digitale Teilhabe für alle Schüler*innen gesichert ist. Dazu gehört der Zugang zu Angeboten ebenso wie eine verlässliche Finanzierung von Endgeräte und die Berücksichtigung möglicher Beeinträchtigungen oder Sprachbarrieren. Wir unterstützen die Ermöglichung und weitere Erprobung von „Bring Your Own Device“ (BYOD). Die Breitbandanbindung sächsischer Schulen muss bis 2025 abgeschlossen werden. Wir setzen uns im Bund für einen DigitalPakt 2.0 ein, der neben der Ausstattung der Schulen und der Versorgung von Lehrkräften und Schüler*innen mit digitalen Endgeräten auch die IT-Administration und die Fortbildung der Lehrkräfte adressiert. Wir sehen insgesamt den Bedarf, den Umgang mit Daten, digitalen Tools und KI als Schlüsselkompetenzen zu fördern. Die Medienpädagogischen Zentren leisten wichtige und passgenaue Beratung, Unterstützung und Fortbildung für die sächsischen Bildungseinrichtungen, auch bei der Fortschreibung der Medienbildungskonzepte der Schulen. Lehrkräfte-Fortbildungen zu zentralen bildungspolitischen Fragen wie der Digitalisierung wollen wir verpflichtend machen; daneben sind weiterhin Mittel für schulinterne Fortbildungen bereitzustellen.
Mit der Umsetzung des Digitalpaktes des Bundes hat der Freistaat Sachsen ohne Zeitverzug die technischen Voraussetzungen geschaffen, um die Digitalisierung in den sächsischen Schulen voranzubringen.
Neben der nachhaltigen Sicherung der Administration der digitalen Infrastruktur durch die Schulträger mit Unterstützung des Freistaates Sachsen wird es wichtig bleiben, Lehrkräfte entsprechend zu qualifizieren, um die Möglichkeiten digitalen Unterrichts und digitaler Lerninhalte noch besser im Unterricht einzusetzen und im Interesse der Wissensvermittlung fortzuentwickeln.
Wir brauchen Lehrkräfte, die bereit sind, sich dieser Aufgabe qualifiziert zu stellen. Dabei sehen wir auch die Medienbildung von Schülerinnen und Schülern als einen wichtigen Aspekt, um digitale Schule erfolgreich zu machen. Besonders der umfassende Zugang zu digitalen Lernmedien wird uns in den kommenden Jahren beschäftigen und bedarf einer abgestimmten Entwicklung, damit jede Schule und jede Schülerin bzw. jeder Schüler von ihr profitieren können. Digitale Angebote sollten nach unserer Auffassung intensiver für den Ausgleich von Lerndefiziten und im Bereich der individuellen Förderung genutzt werden.
Digitale Medien durchziehen mittlerweile den Unterrichtsalltag, sind aber auch in Schulen in allen Bereichen präsent. Dem wollen wir gerecht werden, indem wir digitale (Medien-)Bildung in den Rahmenlehrplänen verankern und durch entsprechende Aus- und Fortbildung dafür sorgen, dass kompetente Lehrkräfte zur Verfügung stehen.
Zusätzlich wollen wir ein Fach „Medienkunde“ einführen. Ziel muss es sein, Schüler*innen, Lehrkräfte und auch Eltern bei der Nutzung digitaler Medien zu unterstützen. Dafür benötigen wir Medienpädagoginnen an den Schulen. Sie können dann auch beraten, wenn sich aktuelle Fragen stellen, wie z.B. beim Umgang mit dem Einsatz von sogenannten KI-Systemen im Lehr- und Lernalltag. Wir wollen eine Offensive auf dem Gebiet der Medienbildung starten. Die Vorstellung, man könnte junge Leute vor schädlichen Einflüssen abschirmen, ist illusorisch. Stattdessen setzen wir darauf, ihnen einen selbstbewussten und kompetenten Umgang mit allen Medien beizubringen. Medienkompetenz umfasst dabei für uns folgende Punkte: Menschen müssen in die Lage versetzt werden, kritisch zu konsumieren, Medien zielgerichtet einzusetzen, mit ihnen zu interagieren und sie weiterzuentwickeln. Sie müssen wissen, wie Medieninhalte rechtssicher geschaffen werden können und welche Rolle Algorithmen bei ihrer Zusammenstellung spielen. Sie sollten sensibel dafür werden, wie sie mit ihren personenbezogenen Daten im Netz umgehen. Sie sollten lernen, sich in der Welt elektronischer Medien zu orientieren und wissen, welche Chancen für Information und Teilhabe, aber auch welche Gefahren sich ergeben. Nur so können sie selbstbestimmt in einer digitalisierten Gesellschaft agieren. Nur so kann auch der Jugendmedienschutz sichergestellt werden. Medienpädagogische Angebote müssen flächendeckend und ausreichend finanziert für alle Altersgruppen zur Verfügung stehen.
Die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit sieht eine zukunftsfähige digitalisierte Schule als essenziell für die Bildung im 21. Jahrhundert an. Wir setzen uns dafür ein, dass digitale Technologien sinnvoll eingesetzt werden, um Bildung gerechter und zugänglicher zu gestalten. Hier sind unsere Vorstellungen und konkreten Maßnahmen:
Infrastruktur und Ausstattung verbessern:
Digitale Lehr- und Lernmittel fördern:
Qualifizierung der Lehrkräfte:
Schutz der Privatsphäre und Datensicherheit gewährleisten:
Innovation und Forschung fördern:
Chancengerechtigkeit und Barrierefreiheit sicherstellen:
Partizipation und Mitbestimmung stärken:
Diese Maßnahmen zielen darauf ab, eine moderne und zukunftsfähige digitale Schule zu schaffen, die die individuelle Förderung, Chancengerechtigkeit und die pädagogische Qualität des Unterrichts verbessert. Die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit setzt sich dafür ein, dass digitale Technologien als Werkzeug genutzt werden, um die Bildung aller Schüler in Sachsen nachhaltig zu fördern und zu verbessern.
Wir Freie Demokraten werden Schulen digital zukunftsfähig ausstatten, sodass digitale Lernmittel sinnvoll und ergänzend in einem modernen Unterricht eingesetzt werden können. Jeder Schulstandort muss zukünftig über einen Gigabit-Anschluss verfügen, in allen Unterrichtsräumen muss WLAN bereitstehen und ausreichend Administratoren müssen die digitale Infrastruktur am Laufen halten. Wir fordern für jeden Schüler mobile Endgeräte ab Eintritt in eine weiterbildende Schule.
Wir Freie Demokraten setzen uns für feste Lernzeiten für individuelles, schülergerechtes, selbstorganisiertes Lernen ein, die fest in Curricula integriert sind. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler in ihrem Lernerfolg auch mit Digitalem Klassenzimmer, Lernprogrammen, Künstlicher Intelligenz, Virtual Reality und Augmented Reality unterstützt werden. Hierbei wollen wir Richtlinien und Standards für digitale Lehrmaterialien schaffen, wobei Aspekte wie Barrierefreiheit und Datenschutz berücksichtigt werden sollen. Im Bestreben, die Schul-Digitalisierung weiterzuentwickeln, sollte das sächsische Kultusministerium aktiv mit anderen Bundesländern zusammenarbeiten. Wir sehen in dieser neuen Technik keine Gefahr für den Unterricht und das Schulleben, sondern eine echte Chance, die schnell und umfassend ergriffen werden sollte, um diese Technologien frühzeitig für Schüler in didaktisch begleiteter Umgebung erfahrbar zu machen. Darüber hinaus werden wir eine Onlineschule, nach Vorbild von OLM (OnlineLernenMittweida), etablieren, um Schülerinnen und Schülern aufgrund persönlicher Härtefälle eine vollwertige digitale Beschulung zu ermöglichen.
Mit modernen Technologien wollen wir Freie Demokraten es Lehrkräften, Schülern und Eltern zu jeder Zeit an jedem Ort ermöglichen, am Schulalltag sowie den Rahmenbedingungen teilzuhaben. Dafür werden wir die bestehenden digitalen Plattformen zu einer umfassenden Bildungsplattform ausbauen. In Verbindung dazu wollen wir ein schülerbezogenes Bildungslaufbahnprofil schaffen, welches alle relevanten Informationen über den Verlauf der Bildungskarriere beinhaltet. Digitale Stundenpläne, Hausaufgaben- und Notenhefte sowie Streaming aus dem Unterricht und virtuelle Exkursionen sollen das Schulleben vereinfachen. Wir fordern die Einrichtung „digitaler Klassenzimmer“, in denen die Teilnahme am Unterricht via Ton und Bildübertragung möglich ist.
Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein, dass die Schulbücher auch sachsenweit in digitaler Form zugänglich sind. Schon vorhandene Lizenzen für digitale Lehrwerke wollen wir zukünftig an alle Schülerinnen und Schüler weitergeben. Darüber hinaus wollen wir darauf hinarbeiten, dass eine einheitliche Web- oder App-Lösung geschaffen wird, in welche alle digitalen Bücher eingebettet werden können. Wir werden Anreize für Verlage schaffen, um qualitativ hochwertige digitale Lehrmaterialien zu entwickeln und bereitzustellen.
Wir Freie Demokraten werden eine klare Digitalstrategie für Schulen aufstellen. Bildungsportale in Sachsen müssen einfach, sicher und userfreundlich eingerichtet werden und schulformübergreifend anwendbar sein. Das Ziel muss sein, das Leben der Lehrkräfte und Schüler zu vereinfachen und einen einfacheren Datenaustausch mit möglichst vielen unterstützten Dateiformaten zu ermöglichen.
Eine zukunftsfähige digitale Schule ist ein Ort, an dem modernste Technologien und digitale Lehrmittel nahtlos in den Schulalltag integriert sind, um Bildungszugang und -qualität für alle Schüler:innen zu verbessern. Unser Ziel ist es, eine gleichberechtigte und barrierefreie digitale Bildungsumgebung zu schaffen, die innovative Lernmethoden und individuelle Förderung ermöglicht.
Der „DigitalPakt Schule” hat für eine digitale Ausstattung an den Schulen gesorgt – Computer und Laptops für Schüler:innen und mobile Endgeräte für Lehrkräfte sind jetzt verfügbar. Das ist Basis für die Digitalisierung an Schulen. Sie bietet die Chance, individuelle Lernprozesse als auch Zusammenarbeit zu ermöglichen sowie differenzierte Rückmeldungen zum Lernfortschritt zu geben. Wir wollen weiter in die digitale Ausstattung investieren und unterstützendes Personal für IT Administration und Gerätewartung gewinnen. Wir setzen uns für den flächendeckenden Ausbau von schnellem Internet in allen Schulen ein und gewährleisten die Bereitstellung moderner Hardware. Jede Schule soll über eine robuste und sichere IT-Infrastruktur verfügen, die digitales Lernen ohne Einschränkungen ermöglicht.
Entscheidend ist jedoch auch die digitale Kompetenz der Lehrkräfte. Wir werden deshalb die Ausbildung neu aufsetzen: Studium und Referendariat müssen neu konzipiert werden. Unter anderem muss dabei künftig ein stärkerer Fokus auf digitale Bildung und Medienkompetenzen gelegt werden. Dazu gehören praktische Module, die den Einsatz von Technologie im Klassenzimmer, die Nutzung digitaler Lehrmittel und Plattformen sowie Datensicherheit abdecken. Es reicht jedoch nicht, künftigen Lehrkräften dieses Handwerkszeug einmalig mit auf den Weg zu geben. Dafür ändern sich die Technologien zu schnell. Mit einer Stärkung von Fort- und Weiterbildung wollen wir insbesondere auch im Feld der digitalen Kompetenzen mehr Angebote für Lehrkräfte schaffen.
Wir sehen die Aufgabe von Schule darin, junge Menschen fit zu machen für ihren individuellen Weg in einer zunehmend komplexen Welt. Dafür braucht es keine Reproduktion von Wissen, sondern die Ausbildung von Kompetenzen. Wir setzen uns deshalb für schlanke, durchgehend kompetenzorientierte Rahmenlehrpläne und eine Stärkung der Basiskompetenzen als Grundstein für einen erfolgreichen Lern- und Bildungsweg ein. Dabei halten wir an den bundesweit definierten Bildungsstandards fest, wollen aber mehr pädagogische, didaktische und organisatorische Freiheiten für die einzelne Lehrkraft und die Schulen. Mit der Lehrplanüberarbeitung 2019 wurden die Themen politische Bildung, Medienbildung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung als Querschnittsthemen breiter als zuvor in den Lehrplänen aller Schularten und Fächer verankert. Das war und ist richtig so. In einer digitalisierten Welt sind medienpädagogische und informatische Grundkompetenzen unverzichtbar. Bildung für nachhaltige Entwicklung und das Konzept des Globalen Lernens liegen uns BÜNDNISGRÜNEN besonders am Herzen. Auch die Stärkung der politischen Bildung als fächerübergreifende Schulkultur gehört für uns zu einem ganzheitlichen Bildungsverständnis. Wir setzen uns für die Integration von lebens- und berufspraktischen Aspekten in allen Schularten und -stufen ein und wollen Kooperationen mit externen Partnern wie Unternehmen, Kammern, Hochschulen, Jobcentern und Arbeitsagenturen sowie außerschulischen Lernorten ausbauen. Wir wollen die Berufsorientierung an allen weiterführenden Schulen stärken und die gleiche Wertigkeit von Berufs- und Studienorientierung fördern. Wir begrüßen die im Bildungsland-Strategiepapier vorgesehene regelmäßige Aktualisierung der Lehrpläne ebenso wie die Stärkung des fächerverbindenden Unterrichts. Auch wenn die konzeptionelle Grundlage wichtig ist und bleibt: Die Umsetzung ist in hohem Maße abhängig davon, wie die einzelne Lehrkraft ihre pädagogische Freiheit und Verantwortung wahrnimmt.
Lehrpläne und Lehrplaninhalte sind die Grundlage für einen bestmöglichen Schulabschluss und eine erfolgreiche berufliche Karriere.Wir wollen bei der Weiterentwicklung der Lehrpläne die basalen Kompetenzen wieder in den Mittelpunkt rücken.
Eine Überarbeitung der Lehrpläne ist ein Prozess, der auch durch externe Kompetenzen begleitet werden sollte und sich auf die Bedeutung des individuellen Kompetenzerwerbs, statt auf starres Wissen fokussieren muss. Dabei werden wir fächerübergreifend auch Wert darauf legen, dass Querschnittsthemen wie Medienbildung, BNE, Gesundheitsförderung und kulturelle Bildung stärker als bisher Beachtung finden.
Wir fordern Rahmenlehrpläne, die mehr Freiräume für Lehrende und Lernende lassen und es ihnen ermöglichen, sich stärker an den lebensweltlichen Belangen von Schüler*innen zu orientieren. Das bedeutet vor allem auch, die Schüler*innen an der Erarbeitung der Lehrinhalte stärker zu beteiligen und diese Beteiligung institutionell zu verankern.
BSW sieht bei zukünftigen Lehrplänen, neben dem Aspekt, dass sie schnellstmöglich überarbeitet werden müssen, den Fokus vor allem auf einer Vermittlung von Fach-Inhalten mit Lebensweltbezug und Lebensnähe und Schülerorientierung. Natürlich müssen auch Kompetenzen (Akzeptanz, Werte, Kommunikation usw.) vermittelt werden, diese aber unterrichtsimmanent, fachübergreifend / fächerverbindend und seit der 1. Klasse (ggf. vorschulischer Bereich) und nicht als besonderen Aspekt in einer speziellen Klasse oder einen besonderen Fach.
Wir Freie Demokraten wollen vor allem einen stärkeren Praxisbezug der Lehrpläne herstellen und in die Erstellung die zukünftigen Bedarfsträger, also Hochschulen, Berufsschulen und Ausbildungsträger mit einbeziehen. Eine Aufweichung der Lehrpläne, die zu weniger Wissensvermittlung als in früheren Schülergenerationen führt, lehnen wir ab. Wir wollen unbedingt erreichen, dass jede Generationen mit mindestens dem gleichen Wissenschatz, angepasst auf die Bedürfnisse ihrer Zeit, die Schulen in Richtung Arbeitsleben verlassen kann.
Unser Schulsystem muss moderner, die Lehrpläne entschlackt und die Stofffülle reduziert werden. Das gibt auch mehr Luft in der Stundentafel und damit Raum für einen effizienteren Einsatz der Lehrkräfte. Mehr selbstständiges Arbeiten, gemeinsames jahrgangsübergreifendes Lernen in Projekten und schulbegleitende Praktika, die im Unterricht reflektiert werden, helfen den Schüler:innen, eigene Stärken zu entwickeln, soziale Kompetenzen zu erlangen und sich für das Berufsleben zu orientieren. Bei der Überarbeitung der Lehrpläne wollen wir den Lehrkräften mehr Freiheiten geben, ihren Unterricht zu gestalten und den Schulstoff mit lebenspraktischen Fragen zu verbinden. Gelernt wird für das Leben, nicht für Klausuren oder die Schule. Es braucht eine breite Bildung: mehr Fächerverbindung, mehr Projekte, mehr praktisches Lernen. Auf die Inhalte bezogen heißt das für uns: Themen wie Gesundheit und soziale Beziehungen, finanzielle Bildung, handwerkliche und hauswirtschaftliche Fähigkeiten sollen mehr Gewicht bekommen. Und mithilfe individueller Lernziele und binnendifferenziertem Unterricht sollen Schüler:innen ihre Stärken und Talente so ausbauen können, dass sie nach dem Schulabschluss wissen, was sie durchs Leben tragen wird.
Um den Lebensweltbezug von Lehrplänen und Lehr-/Lerninhalten zu stärken, gehören Querschnittsthemen auf die Agenda, die im klassischen Fachunterricht nicht ausreichend adressiert werden. Dafür braucht es Zeit, innerhalb und außerhalb der Stundentafel. Aus BÜNDNISGRÜNER Sicht sollten gerade für die Querschnittsthemen wie politische Bildung auch unterrichtsintegrierte oder unterrichtsergänzende Projekte sowie Ganztagsangebote genutzt werden, unter Einbindung außerschulischer Lernorte sowie externer Partnerinnen. Den Schulen stehen dafür finanzielle Mittel (künftig in Form eines Globalbudgets) zur Verfügung, die für eine demokratische Schulentwicklung und mehr politische Bildung an sächsischen Schulen genutzt werden sollten. Demokratiebildung ist aus unserer Sicht keine Frage eines einzelnen Unterrichtsfaches, sondern muss sich in der gesamten Schulkultur abbilden. Demokratie kann und darf nicht nur theoretisch gelernt, sondern muss auch praktisch erlebbar werden. Demokratiebildung umfasst daher eine stärkere Beteiligung und Mitwirkung der Schüler*innen ebenso wie die Stärkung der Demokratiekompetenz in der Lehrkräftebildung. Zudem sind Netzwerke wie „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ für eine erfahrbare und damit wirkungsvolle Demokratiebildung enorm wichtig, weshalb wir sie unterstützen und ausbauen wollen. Demokratiebildung ist immer auch Antidiskriminierungsarbeit. Deshalb gehört die geschlechtersensible bzw. queere Bildung aus unserer Sicht selbstverständlich zum schulischen Bildungsauftrag. Diesem Grundsatz folgend wollen wir Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten auch über das Kultusressort eröffnen und die queere Bildung nicht allein von einer Projektförderung durch das Sozialministerium (Förderrichtlinie „Weltoffenes Sachsen“) abhängig machen.
[Wir sehen] politische oder Demokratiebildung sowie das Verständnis für gesellschaftliche Entwicklungen als Querschnittsthemen, die bei der Überarbeitung der Lehrpläne fächerübergreifend Beachtung finden sollten.
Unser Schwerpunkt liegt vor allem darauf, die Lehrpläne zu entschlacken, um mehr Raum für kreativen und praxisbezogenen Unterricht zu schaffen. Wir wollen politische Bildung und Demokratieförderprojekte schulisch sowie außerschulisch fördern. Mit einem neuen Fach „Medienkunde“ wollen wir die Medienkompetenz verbessern (...).
Aus Sicht des BSW sollten im Bereich politische Bildung / Demokratiebildung mehr jahrgangs- / schulübergreifende Projekte gefördert werden, auch hier als übergreifende Aktionen mit einem Aktions- / Arbeitsplan der in die Perspektive gedacht ist anstatt kurzfristiger Einzelprojekte.
Hier sind konkrete Anpassungen und Maßnahmen, die wir vornehmen möchten:
Politische Bildung bzw. Demokratiebildung:
Quere Bildung:
Methodische und didaktische Innovationen:
Fortbildung und Unterstützung der Lehrkräfte:
Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Lehrpläne den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen gerecht werden und Schüler eine ganzheitliche Bildung erhalten, die sie auf ein aktives und verantwortungsvolles Leben in einer demokratischen Gesellschaft vorbereitet. Die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit setzt sich dafür ein, dass Bildung als Schlüssel zur Förderung individueller Potenziale und zur Stärkung gesellschaftlicher Teilhabe verstanden wird.
Wir werden als Ergänzung anregen, im Lehrplan der sächsischen Schulen positive und konkrete Beispiele aus der unternehmerischen Praxis zu integrieren. Themen wie Steuerabschätzungen, Kalkulation, Amortisationsrechnungen, Personalkosten und mehr sollten Absolventen zukünftig nicht fremd sein, um die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Anforderungen der Wirtschafts- und Arbeitswelt vorzubereiten. Wir werden zudem ein zweiwöchiges Praktikum in der 11. Klasse als zusätzlichen Bestandteil des Lehrplans an Gymnasien etablieren. Zudem werden wir die Zusammenarbeit mit lokalen politischen Institutionen und Organisationen verstärken, um Schülern praktische Einblicke in die Politik zu ermöglichen.
Schule ist ein Erfahrungsraum – vielfältige Möglichkeiten zur Mitsprache, Mitgestaltung und Mitbestimmung können den Schulalltag gestalten und zu einem positiven Schulklima beitragen. Mit Blick auf Schulkultur, Unterrichtsentwicklung und außerschulisches Lernen werden wir das Konzept „W wie Werte“ fortschreiben und durch Umsetzung der darin verankerten Maßnahmen die politische Bildung an Schulen stärken. Dazu gehören auch die fortgesetzte Förderung von Gedenkstättenfahrten und die weitere Unterstützung der Landesservicestelle „Lernorte des Erinnerns und Gedenkens“.
Sachsen ist bunt und vielfältig. Noch ist aber die Akzeptanz für queere Menschen nicht selbstverständlich. Mehr Akzeptanz erreichen wir durch mehr Aufklärung. Die Förderprogramm und Strukturen für Projekte, Initiativen und Vereine, die sich für LSBTIQ* einsetzen, stärken wir. Dabei haben auch Schulen die Verantwortung, sich für eine vielfältige Gesellschaft und für Akzeptanz gegenüber LSBTIQ* einzusetzen. Darüber hinaus möchten wir ein Landesantidiskriminierungsgesetz erarbeiten, das gerade im Bereich der öffentlichen Verwaltung – zu dem auch die Schulen gehören – für eine größere Rechtssicherheit sorgen soll.
Das Problem des Lehrkräftemangels ist komplex, entsprechend gibt es nicht „die eine“ Lösung. Wir brauchen ein ganzes Bündel aus kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen. Die Studierendenzahlen an den lehramtsausbildenden Universitäten sind kaum mehr steigerungsfähig, weil die Hochschulen an der Kapazitätsgrenze angekommen sind, 18 % eines Abiturjahrgangs Lehramt studieren und die eingerichteten Plätze zuletzt gar nicht mehr vollständig besetzt werden konnten. Wir arbeiten daran, die Studienerfolgsquote zu erhöhen, Studierende mit Blick auf künftige Bedarfe besser zu beraten, die Lehramtsausbildung innerhalb der Universitäten weiter zu stärken und Studierende sowie Berufseinsteiger*innen, etwa mit Mentoring-Programmen, intensiver zu begleiten. Wir BÜNDNISGRÜNE begrüßen die Einrichtung von Modellstudiengängen, insbesondere das Modell zum Stufenlehramt an der Universität Leipzig und die Kooperation zwischen der Uni Leipzig und der Hochschule Zittau-Görlitz für ein Lehramt Oberschule in Kombination mit einem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt. Der Erprobung weiterer Modellstudiengänge stehen wir offen gegenüber, insbesondere mit Blick auf die Qualifizierung von Ein-Fach-Lehrkräften, aber auch hinsichtlich neuer Studiengänge bzw. Organisationsformen zur Einbindung von Praktika und/oder Referendariat (duale Lehramtsstudiengänge). Wir werden unser Angebot für ein Lehrkräftebildungsgesetz erneuern – denn die derzeitige Form der Lehrkräftebildung hat einen nicht unerheblichen Anteil am Lehrkräftemangel. Wir unterstützen die weitere Regionalisierung der Lehrkräftebildung in allen Phasen und damit auch den Aufbau und die Erweiterung von Lehrerausbildungsstätten im ländlichen Raum, um den „Klebeeffekt“ zu nutzen. Es ist richtig, Lehrkräfte dort auszubilden, wo sie besonders dringend gebraucht werden. Als gewinnbringend erachten wir ferner die Ausweitung des Programms „Kapitalisierung von Lehrerarbeitsvermögen“ und die geplante Ausreichung von Globalbudgets, so dass Schulen eigenverantwortlich und bedarfsgerecht Verträge mit externen Kräften abschließen können. Seiteneinsteigerinnen an Schulen müssen ebenso wie Studierende und Berufseinsteiger*innen gut durch Mentor*innen begleitet und angemessen für ihre Tätigkeit qualifiziert werden. Die Anerkennungsverfahren für Lehrkräfte aus dem Ausland müssen weiter optimiert werden.
Um dem Lehrkräftemangel zu begegnen, braucht es weiterhin einen Ausbau des Assistenz- und Unterstützungssystems sowie multiprofessionelle Teams an allen Schulen, inkl. Schulleitungsteams aus pädagogischen und betriebswirtschaftlichen Fachkräften. Zu multiprofessionellen Teams gehören neben Lehrkräften und Schulleiterinnen auch Schulassistentinnen, Schulverwaltungsassistentinnen, IT-Fachkräfte, Praxisberaterinnen, Inklusionsassistentinnen, Schulpsychologinnen und Schulsozialarbeiterinnen. Bei der Festlegung machbarer Ausbauschritte wollen wir neben der Schulgröße oder Schüler*innen-Zahlen stärker als bisher die besonderen Bedarfe der einzelnen Schulen berücksichtigen (Sozialindex). Hybride und digitale Lehr- /Lernangebote können ergänzend helfen, Unterrichtsausfall abzuwenden oder die Einrichtung von Lerngruppen zu ermöglichen, die sonst aufgrund Personalmangels nicht zustande kommen würden. Programme wie Paper.Plane oder Teach First sowie Projekte wie „Schule bewegt Sachsen“ können ebenso entlastend wirken und dringend benötigtes Personal gerade an Schulen im ländlichen Raum bringen.
Mit dem Maßnahmepaket zur Unterrichtsversorgung hat der Freistaat Sachsen im Umfang von 1,7 Mrd. Euro Maßnahmen auf den Weg gebracht, um im Bereich der Lehramtsausbildung, der Orientierung von Referendaren auch in den ländlichen Raum, der Attraktivität des Lehrerberufs, der Gewinnung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern und insbesondere auch im Bereich der Lehrerverbeamtung Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Verbesserung der Unterrichtsversorgung ermöglichen. Diese Maßnahmen entfalten bereits erste positive Ergebnisse. Gleichwohl kann uns die aktuelle Situation mit Blick auf die Unterrichtsversorgung nicht befriedigen.
Wir wollen unsere Anstrengungen insbesondere im Bereich der grundständigen Ausbildung verstärken, um die Attraktivität der Lehramtsausbildung durch Stärkung der Pädagogik und Verbesserung des Studienerfolgs zu verbessern und somit weitere Studienbewerber für den Lehrberuf zu gewinnen.
Wir sind überzeugt, dass uns in den kommenden Jahren bei erfolgreichem Abschluss im Rahmen der zur Verfügung stehenden 2.700 Studienplätze deutlich mehr grundständige Lehrkräfte als bisher für eine Beschäftigung im sächsischen Schulsystem zur Verfügung stehen können, auch wenn wir die Konkurrenzsituation mit angrenzenden Bundesländern nicht ausblenden dürfen.
Es braucht einen Zukunftsstaatsvertrag zur verstärkten Zusammenarbeit der Länder im Bereich Bildung. Er sollte Regelungen zur Kooperation und Vereinheitlichung enthalten: Der Bedarf an Lehrkräften für die beteiligten Bundesländer sollte über standardisierte Prognosen ermittelt werden. Alle Bundesländer verpflichten sich, Lehrkräfte in einer Zahl und Art auszubilden, die dem Bedarf gerecht wird.
Wir setzen uns für die Neustrukturierung der Lehramtsausbildung ein. Die Ausbildung sollte in die Phasen Studium, Berufseinstieg und Weiterbildung gegliedert werden. Die Prüfungs- und Arbeitslast soll sinken. Zudem wollen wir die starre Fächerkultur im Lehramtsstudium beenden, um durch transdisziplinäre Herangehensweisen besser aufgestellt zu sein. Fachwissenschaft und Fachdidaktik sollen aufeinander aufbauen – denn Didaktik ist in der Wissensvermittlung keine Nebensache. Lehrkräfte werden außerdem nach Schulstufen statt nach Schularten ausgebildet, damit sie flexibel für die jeweiligen Altersstufen einsetzbar sind.
Wir setzen uns ferner dafür ein, zusätzliche Anreize für das Lehramtsstudium zu bieten. Anreize könnten zum Beispiel Stipendien sein. Junge Menschen, die heute Lehrkraft werden wollen, brauchen Flexibilität und Chancen für ihre persönliche Entwicklung. Um das Lehramtsstudium insgesamt stärker an der Praxis auszurichten, müssen Praxisphasen frühzeitig ins Lehramtsstudium integriert werden. So kann erworbenes Wissen direkt angewandt, erprobt und evaluiert werden. Lehramtsstudierende sollen in den Praxisphasen in ländlichen Raum stärker finanziell unterstützt werden (z.B.: Bereitstellung von Wohnraum und Erstattung von Fahrtkosten). Durch die Schaffung von Außenstellen der Lehrkräftebildung in Ost- und Westsachsen werden die Betreuung während der Praxisphasen sowie vereinzelte Seminare in Wohnortnähe abgesichert. Auf diese Weise können wir Lehrkräfte besser für jene Regionen gewinnen, in denen der Lehrkräftemangel am größten ist. Die Berufseinstiegsphase muss so ausgestaltet sein, dass für alle jungen Lehrpersonen eine gute Betreuung gewährleistet wird und es die Möglichkeit gibt, phasenweise in das Berufsleben einzusteigen. Demzufolge sollen auch das Stundendeputat sowie das Gehalt linear anwachsen. Ausländische Abschlüsse müssen wesentlich schneller anerkannt werden.
Die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte hat enorm zugenommen. Sie müssen lange arbeiten und haben auch in den Ferien kaum Zeit, sich ausreichend zu erholen. Im Schuljahr 2022/2023 fielen 1,6 Millionen Unterrichtsstunden aus, auch wegen des hohen Krankenstandes. Wir wollen, dass Lehrkräfte sich wieder mehr auf die Bildung der Kinder und Jugendlichen konzentrieren können. Dafür müssen sie entlastet werden, indem bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Aufgaben, die nichts mit dem Unterricht zu tun haben, sollten durch multiprofessionelle Teams übernommen werden, in denen Fachkräfte für Verwaltung, Informationstechnik, Schulsozialarbeit und Psychologie arbeiten. Es ist notwendig, das Regelstundenmaß abzusenken oder zusätzliche Anrechnungsstunden für Klassenlehrerinnen einzuführen. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass keine „Zwangsteilzeit“ für Lehrkräfte eingeführt wird, auch wenn es zu dem Rückgang der Schüler*innenzahl kommt, der für die Zukunft vorhergesagt wird. Im Gegenteil: Wenn sich das Zahlenverhältnis zwischen Lehrkräften und Schüler*innen ändert, muss das dafür genutzt werden, die Qualität des Unterrichts zu verbessern.
Die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit sieht den Lehrkräftemangel als dringendes Problem an, das angegangen werden muss, um eine qualitativ hochwertige Bildung sicherzustellen. Hier sind die Maßnahmen, die wir innerhalb der kommenden fünf Jahre ergreifen möchten:
Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte:
Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote:
Maßnahmen zur Gewinnung neuer Lehrkräfte:
Förderung von Quer- und Seiteneinsteigern:
Regionale Maßnahmen und Anreize:
Internationale Kooperationen und Austauschprogramme:
Monitoring und Evaluation:
(...)
Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Lehrkräftemangel in Sachsen effektiv zu bekämpfen und die Qualität der Bildung nachhaltig zu sichern. Die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit ist entschlossen, die Bedingungen für Lehrkräfte zu verbessern und eine positive Entwicklung im Bildungssystem voranzutreiben.
Wir Freie Demokraten wollen die Schulen wieder handlungsfähig machen und den aktuellen Bildungsnotstand mit massiven Unterrichtsausfall durch Lehrermangel beenden. Langfristig muss eine Beschulung nach Lehrplan ohne Ausfallstunden sichergestellt sein. Wir werden mehr Lehrer ausbilden, das Lehrpersonal von unterrichtsfremden Aufgaben entlasten und ihnen zur Unterstützung mehr Assistenzkräfte zur Seite stellen.
Wir Freie Demokraten wollen Lernbegleiter einführen, die innerhalb weniger Wochen auf ihren Einsatz als Aufsichtspersonal in Schulen fortgebildet werden. Sie betreuen Schüler im Fall von systematischem beziehungsweise geplantem Unterrichtsausfall. In den durch die Lernbegleiter betreuten Stunden erhalten die Schülerinnen und Schüler hochwertige digitale Selbstlernmodule, die durch Fachberater des Landesamtes für Schule und Bildung inhaltlich untersetzt und durch IT-Spezialisten technisch umgesetzt werden.
Bei ungeplantem Unterrichtsausfall wollen wir Freie Demokraten Beamte aus anderen Bereichen der sächsischen Verwaltung auf freiwilliger Basis in den Schulen aushelfen lassen. Ein Finanzbeamter kann Mathematik unterrichten, ein Justizvollzugsbeamter Recht, ein Bauverwaltungsbeamter Kunst oder ein Forstverwaltungsbeamter Biologie. Es ist staatliche Aufgabe, hochwertige Bildung anzubieten, daher benötigen wir bis zum Zeitpunkt der Überwindung des Lehrermangels die Unterstützung der gesamten staatlichen Bandbreite an Bediensteten.
Das Landesamt für Schule und Bildung hat fast 1.000 Stellen vielfach mit Lehrkräften besetzt, die an den Schulen fehlen. Wir Freie Demokraten setzen uns gegen eine vergoldete Schulflucht und für eine verstärkte Rückführung von Lehrkräften aus der Verwaltung in die Praxis ein.
Der Freistaat Sachsen leidet bereits seit vielen Jahren unter einem gravierenden Lehrkräftemangel. Neben der demographischen Entwicklung liegen dessen Ursachen auch in einer rigiden Sparpolitik der 2010er Jahre. In den letzten zehn Jahren hat die SPD eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um den gravierenden Lehrermangel anzugehen und das Bildungssystem nachhaltig zu stärken. Über die letzten zehn Jahre wurden die Zahl der Studien- und Referendariatsplätze mehr als verdoppelt und die Stellenanzahl deutlich erhöht. Zudem wurde eine gleiche Bezahlung für alle Schularten eingeführt und zusätzliche Zulagen gewährt, um den Lehrerberuf attraktiver zu machen. In den kommenden fünf Jahren plant die SPD, Schulassistenz und Schulsozialarbeit flächendeckend auszubauen und den Schulen mehr Gestaltungsspielraum durch eigene Budgets zu geben. Weiterhin werden die Ausbildungskapazitäten von 2.400 Lehramtsstudienplätzen an den drei Universitäten beibehalten und durch ein Lehrkräftebildungsgesetz einen rechtlichen und strukturellen Rahmen für moderne Lehrerausbildung schaffen.
Wir unterstützen die Umsetzung des Beschlusses „Maßnahmen zur Gewinnung zusätzlicher Lehrkräfte und zur strukturellen Ergänzung der Lehrkräftebildung“ der Kultusministerkonferenz. Der Sächsische Landtag hat Initiativen für Ein-Fach-Lehrkräfte in Musik und Kunst sowie ein Gesetz zur Regelung berufsanerkennungsrechtlicher Verfahren verabschiedet. Diese Maßnahmen erleichtern den Weg in den Lehramtsberuf und unterstützen Quereinsteiger:innen durch berufsbegleitende wissenschaftliche Weiterbildung, wodurch Sachsen ein strukturiertes System für den Quereinstieg bietet.
Um neue Zielgruppen für Lehramtsstudiengänge zu gewinnen, setzt die SPD auf Anreize und strukturelle Reformen. Flexible Studienmodelle sollen die Vereinbarkeit von Studium, Familie und Beruf verbessern. Durch die Integration des Referendariats ins Studium und frühzeitige bezahlte Praxiserfahrungen werden finanzielle und praxisnahe Anreize geschaffen. Spezielle Unterstützungsangebote richten sich insbesondere an Menschen mit Migrationshintergrund und Quereinsteiger:innen. Gezielte Kampagnen und Kooperationen mit Schulen und Hochschulen zielen darauf ab, insbesondere naturwissenschaftlich und technisch Interessierte für das Lehramt zu gewinnen. Ziel ist es, eine diverse Lehrerschaft zu entwickeln, die den Anforderungen einer modernen und inklusiven Bildung entspricht.
Mobilität muss einfach und günstig sein, um Teilhabe für alle zu gewährleisten. Die Einführung des Bildungstickets markiert aus unserer Sicht einen Meilenstein für die Mobilität der Schüler*innen. Wir haben das Projekt von Beginn an unterstützt und tun dies auch weiterhin. Wir konnten erreichen, dass inzwischen auch Freiwilligendienstleistende das Bildungsticket nutzen können, wofür wir uns lange stark gemacht hatten. Aus unserer Sicht ist es wichtig, ein verlässliches Angebot für alle Nutzer*innen zu schaffen. Deshalb setzen wir uns für eine Qualitätsoffensive und eine auskömmliche Finanzierung für den gesamten ÖPNV ein. Dies umfasst die Übernahme der Kosten für die Schülerbeförderung durch den Freistaat Sachsen und den Einsatz der Regionalisierungsmittel für den Ausbau des ÖPNV. Daneben machen wir uns für bessere Rahmenbedingungen in der Schülerbeförderung stark, insbesondere durch eine Vereinheitlichung und Verbesserung der Standards hinsichtlich Mindestentfernungen zwischen Wohnort und Schule sowie Begrenzung bzw. Deckelung des Eigenanteils der Schüler*innen bzw. Eltern. Ergänzend zum Bildungsticket setzen wir uns für einen Sozialtarif für das Deutschlandticket für Schüler*innen ein, um bei Bedarf noch umfassendere klimaschonende und bezahlbare Mobilität für Kinder und Jugendliche zu ermöglichen.
Das Bildungsticket, das 15 Euro pro Monat im Jahresabonnement kostet, eine Gültigkeit von 24/7/365 im jeweiligen Verkehrsverbund beinhaltet, wird über das Gesetz zur Finanzierung des Ausbildungsverkehrs im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNVFinAusG) finanziert. Die Schülerbeförderungsfinanzierung verändert sich nur über die jährliche Dynamisierung des vom Freistaat Sachsen zu zahlenden Finanzierungsbeitrags an die jeweiligen Landkreise und kreisfreien Städte. Eine Veränderung ist bis zum Jahr 2031 nicht vorgesehen; es sei denn, von der Bundesregierung wird für den „Schülerverkehr“ ein vergleichbar tariflich günstigeres Angebot (vgl. D-Ticket) und dessen Finanzierung sichergestellt. Dies ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu erwarten.
Wir haben uns lange für die Einführung des Bildungstickets eingesetzt und freuen uns, dass es dieses nun gibt. Die Linke wird sich auch weiterhin für dessen Erhalt einsetzen. Wir wollen jedoch ein Bildungsticket, das in ganz Sachsen und nicht nur in einzelnen Verkehrsverbünden gilt. Außerdem muss es auch für Auszubildende und Dualstudierende die Möglichkeit geben, das Bildungsticket nutzen zu können.
Aus Sicht des BSW sollte das Bildungsticket in jeden Falle erhalten bleiben und perspektivisch für alle Schülerinnen und Schüler kostenfrei sein.
Wir Freie Demokraten unterstützen das Bildungsticket für Schülerinnen und Schüler und möchten dieses weiter erhalten. Wir wollen den öffentlichen Schülerverkehr auskömmlich finanzieren und dort ausbauen, wo es notwendig ist, damit das Bildungsticket für mehr Schülerinnen und Schüler ein gutes Angebot darstellt. Die Sicherheit von Bushaltestellen und des Schulumfeldes wollen wir erhöhen.
Die sächsische SPD denkt Mobilität und Verkehr ganzheitlich. Dazu gehört auch ein gut ausgebauter und bezahlbarer ÖPNV, in der Stadt wie auf dem Land, sowie die richtige Infrastruktur. Besonders wichtig ist uns, dass junge Menschen den ÖPNV einfach und kostengünstig nutzen können. Dank der SPD gibt es seit 2021 das Bildungsticket, das seit 2023 auch Freiwilligendienstleistende nutzen können. Das Bildungsticket ist einfach und preiswert, fast 200.000 Schüler:innen und Freiwilligendienstleistende nutzen es. Wir wollen es fortführen, den Preis von 15 Euro pro Monat halten und das Nutzungsgebiet auf ganz Sachsen ausdehnen.
Wir BÜNDNISGRÜNE unterstützen eine gendersensible Sprache, auch unter Nutzung von Sonderzeichen, und kritisieren diesbezügliche Verbote im schulischen Kontext. Wir teilen das Anliegen, Gleichberechtigung auch über die Sprache zu fördern und alle sichtbar zu machen – anstatt sie nur „mitzumeinen“. Natürlich sind Schulen an das Regelwerk des Rats für deutsche Rechtschreibung gebunden. Gleichzeitig entwickelt sich Sprache weiter und muss sich weiterentwickeln, um Diskriminierungen abzubauen und Gleichstellung zu fördern. Der zweite diesbezügliche Erlass des Kultusministeriums im Sommer 2023 hat für große Verunsicherung gesorgt, sowohl an den Schulen als auch bei den nun ebenfalls adressierten „Dritten“. Wir verfolgen das Thema weiterhin aufmerksam. Zuletzt kam die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes zu der Einschätzung, dass bei einem „Gender-Verbot“ Grundrechte berührt sein könnten. Zudem unterliegen die Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung einer fortwährenden Überprüfung und es wurde festgehalten, dass die Verwendung von Sonderzeichen „nicht empfohlen“ wird, in höheren Schulstufen aber durchaus thematisiert und reflektiert werden kann. Ferner heißt es, dass die weitere Schreibentwicklung beobachtet wird, „denn geschlechtergerechte Schreibung ist aufgrund des gesellschaftlichen Wandels und der Schreibentwicklung noch im Fluss.“ Wir werden uns mit einem schlichten Verbot nicht zufriedengeben und unterstützen eine Klärung, im Zweifelsfall auch auf dem Rechtsweg.
Wir lehnen Gendern in der Schule ab. Wir folgen damit auch den Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung.
Unser Anspruch ist es, dass Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihrer schulischen Bildung die sichere und adressatengerechte Verwendung der deutschen Sprache erlernen, die auch besonders für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund wichtig ist.
Wir plädieren für einen wohlwollenden und wertschätzenden Umgang: Niemandem sollte es vorgeschrieben werden, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden oder das zu unterlassen. Es ist ein fatales Signal, dass das Ministerium insbesondere Vereine und externe Projekte vertraglich verpflichten lässt, auf geschlechtergerechte Sprache zu verzichten. So schließt es wegen einer Formalie wichtige Verbündete aus, die dabei helfen können, die Werte von Demokratie, Toleranz und Vielfalt zu vermitteln. Guter Unterricht lebt auch von externen Impulsen.
Die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit vertritt die Position, dass die Verwendung gendersensibler Sprache eine individuelle Entscheidung bleiben sollte und nicht durch staatliche Vorgaben oder Restriktionen erzwungen werden sollte. Diese Positionierung verdeutlicht unser Bekenntnis zur individuellen Freiheit im Sprachgebrauch und zur Ablehnung einer staatlich verordneten Sprachnormierung in Bildungseinrichtungen.
Wir Freie Demokraten werden Gleichberechtigungsmaßnahmen unter Einbezug von Familien oder Menschen mit Beeinträchtigung organisieren. Dafür wollen wir auf wissenschaftlicher Basis klare Maßstäbe und Kennziffern entwickeln, um systematische Benachteiligungen zu ermitteln und auf der Grundlage staatliche Maßnahmen sinnvoll und verantwortlich zu entwickeln. Wir setzen uns gegen die Vorgabe von Genderschreibweisen ein, wobei jeder Bürger privat selbst entscheiden kann, wie er kommuniziert. In staatlichen Einrichtungen - wie Schulen - bekennen wir uns jedoch zur deutschen Rechtschreibung, weshalb wir dort Genderschreibweisen ablehnen.
Sprache verändert das Bewusstsein. Wir treten dafür ein, dass überall in der Gesellschaft frei darüber entschieden werden kann, ob die geschlechtergerechte Sprache verwendet wird. Mit * oder ohne, das entscheiden alle Sächsinnen und Sachsen in der Arbeitswelt, an der Schule und im Privatleben selbst. Entschiedenes Eintreten gegen Verbotskultur bedeutet auch, geschlechtergerechte Sprache nicht zu verbieten.
Wir BÜNDNISGRÜNE wollen, dass alle Menschen zusammen leben und lernen können, unabhängig von Herkunft, Familiensprache, einer Behinderung oder anderen individuellen Merkmalen. Unser Ziel ist es, allen beste Bildungschancen zu bieten und inklusives Lernen zu ermöglichen. Eine Grundvoraussetzung ist dabei die umfassende Barrierefreiheit. Es ist notwendig, die Finanzierung für barrierefreien Neubau und Sanierung von Schulen zu erhöhen. Ebenso müssen die personellen und materiellen Ressourcen für den inklusiven Unterricht angepasst werden.
Wir wollen die eingerichteten Kooperationsverbünde verstetigen und weiterentwickeln, um wohnortnah in allen Förderschwerpunkten eine inklusive Beschulung abzusichern. Wir sehen Inklusion als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und damit auch als Aufgabe für alle Schulen und Schularten gleichermaßen. Deshalb wollen wir auch Gymnasien für den lernzieldifferenten Unterricht öffnen. Lehrkräfte sollen umfassend zum Thema Inklusion aus-, fort- und weitergebildet werden. Das umfasst diagnostische Kompetenzen ebenso wie binnendifferenzierte Arbeit in Gruppen oder Klassen und den Umgang mit Heterogenität und Vielfalt. Wir wollen ein inklusionspädagogisches Modul in allen Lehramtsstudiengängen verankern und entsprechende verpflichtende Fortbildungen für Bestandslehrkräfte vorhalten. Erfolgreichen Absolvent*innen der Schulen in den Förderschwerpunkten Lernen und geistige Entwicklung soll der Hauptschulabschluss zuerkannt werden.
Ein wichtiger Schritt hin zu einem inklusiven Schulsystem war die Abschaffung der Förderschulpflicht im Zuge der Schulgesetznovelle 2017. Mit der neuerlichen Schulgesetzänderung 2022 haben wir ein Letztentscheidungsrecht der Schulaufsicht verankert, das dann greift, wenn innerhalb eines Kooperationsverbunds keine Einigung über den Ort der inklusiven Beschulung erzielt wird. Dadurch soll verhindert werden, dass Familien von Schule zu Schule geschickt werden und das Kind am Ende ohne Schulplatz dasteht, weil sich niemand in der Lage sieht, es aufzunehmen. Um an den Schulen umfassende (mehrdimensionale) Barrierefreiheit herzustellen, wollen wir verstärkt auch in inklusive Lehr- und Lernmaterialien, Bildungsmedien und -technologien investieren. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass inklusiv arbeitende Schulen pauschale Zuweisungen erhalten, die sie nach Bedarf vor Ort in zusätzliche räumliche oder personelle Kapazitäten investieren können, in Ergänzung zu Gewichtungsfaktoren bei der Klassenbildung und Integrationsstunden.
Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im sächsischen Schulsystem folgt einer klaren Strategie, welche die individuellen Bedürfnisse der betroffenen Schülerinnen und Schüler berücksichtigt und den Elternwillen unter der Voraussetzung umfassender Beratung berücksichtigt. Dabei spielen die Förderschulzentren und die Kooperationsverbünde für uns eine wichtige Rolle. Wir sehen am eingeschlagenen Weg grundsätzlich keinen Änderungsbedarf, möchten jedoch die Bedürfnisse der Betroffenen im Rahmen des Einsatzes von Inklusionsassistenzen und gut ausgebildeten Förderschulpädagogen nicht stärker als bisher berücksichtigen.
Eine inklusive Gesellschaft beginnt in der Kita und setzt sich in einer inklusiven Schule fort. In der Klassenbildungsverordnung ist die Schwelle der Anerkennung von Kindern mit besonderem Förderbedarf zu hoch, die Förderung sollte erleichtert werden. Sachsen hält an einem Förderschulwesen fest, das nicht mit der UN- Behindertenrechtskonvention vereinbar ist und auch immer wieder international kritisiert wird. Das Recht auf inklusive Beschulung muss im Schulgesetz verankert werden. Wir wollen chancengleiche Bildung ohne Diskriminierung: Allen Schülerinnen und ihre Eltern sollen das Recht auf die freie Wahl der Schulform haben. Dazu wollen wir die Trennung der Schulformen überwinden, das Förderschulsystem zurückbauen und die Aufnahme von Schülerinnen mit Behinderungen in Regelschulen ermöglichen. Für eine inklusive Bildung ist eine umfassende Ausstattung der Regelschulen notwendig. Sonderpädagoginnen, die für den inklusiven Unterricht dringend benötigt werden, sollen auch in regulären Schulen unterrichten. Außerdem setzen wir uns dafür ein, inklusive Lehr- und Lernkonzepte in der allgemeinen Lehrerinnenausbildung fest zu verankern sowie alle Lehrkräfte im Bereich inklusive Bildung weiterzubilden. Mehr Schulassistenzen sollen den Unterricht unterstützen. Barrierefreie Schulgebäude müssen geschaffen werden, damit der Wunsch, eine bestimmte Schule zu besuchen, nicht an einer fehlenden Rampe scheitert. Schließlich sollte die Deutsche Gebärdensprache als Fremdsprache anerkannt und an Schulen verstärkt vermittelt werden. Wir wollen außerdem eine gesetzliche Grundlage für den Anspruch auf Beschulung in Gebärdensprache für gehörlose Schüler*innen (in Förderzentren) schaffen und die kontinuierliche Kompetenzerweiterung von Lehrkräften im Ausüben und Anwenden der Deutschen Gebärdensprache sicherstellen.
Durch eine bessere vor allem personelle (hier besonders Sonderpädagogen) Veränderung bzw. Steigerung des Personals, dazu Anhebung der finanziellen Mittel für die Ausgestaltung der Schulen notwendig.
Es benötigt eine deutliche engere Verzahnung zwischen „Regelschulen“ und Förderschulen/Förderzentren, die Schaffung von festen Ansprechpartner in den jeweiligen Förderbereichen bzw. eine feste Stelle pro Schule für einen ausgebildeten Sonderpädagogen.
Weiterhin benötigt es mehr Zeit für die jeweiligen Schüler, bessere Integration und damit Inklusion in die Klassen und Schulverbände. Dies allerdings nur unter der Maßgabe, dass Inklusion Grenzen hat und es weiter Förderschulen / Förderzentren braucht, um Schülern, die ein ganz spezielles Setting benötigen, das Lernen an dieses Orten zu ermöglichen.
Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein, dass jedem Einzelnen, unabhängig von seinen persönlichen Voraussetzungen, der Zugang zu allen Möglichkeiten offensteht, um sich selbst und seine Potenziale zu entwickeln und zu entfalten. Inklusion ist dabei für uns eine Querschnittsmaterie. Wir werden Inklusionsassistenten an allen Schulen implementieren, die Lehrkräfte entlasten und unterstützen. Zudem wollen wir das Assistenzsystem durch Schulgesundheitsassistenten erweitern. Um Inklusion in der Praxis zu gestalten, wollen wir eine barrierefreie Ausstattung der Schul-Gebäude. Wir Freie Demokraten werden die UN-Behindertenrechtskonvention in Sachsen umsetzen und damit Selbstbestimmung und ein eigenverantwortliches Leben jedes Menschen fördern. Über das bestehende Landesinklusionsgesetz hinaus wollen wir einen Landesinklusionsplan für Sachsen, der die Möglichkeit bietet, den Grad der jeweiligen Zielerreichung transparent darzustellen. Wir wollen die vorhandenen Beratungsangebote darauf ausrichten, dass sie grundsätzlich digital erreichbar sind. Unser Anspruch ist eine weitgehende Integration im regulären Arbeitsmarkt.
Wir fördern die Teilhabe aller Schüler:innen, weder besonderer Förderbedarf, noch soziale oder kulturelle Herkunft sollen Teilhabe einschränken. Dazu muss das sächsische Bildungssystem kontinuierlich inklusiv weiterentwickelt werden. Wir schreiben die Maßnahmenpläne zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention fort, bauen die personellen und sächlichen Ressourcen zur Unterstützung aus und stärken die Kooperationsverbünde, damit jede Schule alle Kinder aus dem Wohnumfeld aufnehmen und individuell nach deren Bedürfnissen fördern kann.
Um Lehrkräfte zu entlasten sowie Lernen im multiprofessionellen Team zu fördern, weiten wir das Unterstützungs- und Assistenzsystem aus. Mit mehr Stellen und Mitteln werden mehr pädagogische Assistenzen, Inklusionsbegleiter:innen, Schulsozialarbeiter:innen, oder Schulgesundheitsfachkräfte möglich. Auch so lässt sich ein inklusives Lernumfeld besser gestalten.
Schule braucht Schulsozialarbeit, denn Schule ist mehr als Unterricht. Wir BÜNDNISGRÜNE haben uns lange für ein Landesprogramm Schulsozialarbeit eingesetzt. Unser Ziel ist es, allen Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Unterstützung in ihrem schulischen Umfeld zu bieten. Seit der Einführung im Jahr 2017 haben wir kontinuierlich an der quantitativen Ausweitung und der qualitativen Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit gearbeitet. Betrug der Etat für das Landesprogramm 2017/18 noch 15 Mio. € jährlich, gab es 2019/20 mit 30 Mio. € pro Jahr bereits eine Verdopplung; zuletzt wurde der Mittelansatz auch im aktuellen Doppelhaushalt erhöht. Aus Landesmitteln wird aktuell an etwa einem Drittel der sächsischen Schulen Schulsozialarbeit finanziert. Dabei ist und bleibt Schulsozialarbeit grundsätzlich eine Leistung der Jugendhilfe und damit eine kommunale Pflichtaufgabe. Dem Konsens folgend, dass Schulen nicht nur Lern-, sondern Lebensorte sind, werden wir uns dafür einsetzen, dass das Land die Kommunen auch künftig umfangreich unterstützt. Im kommenden Doppelhaushalt muss der Gesamtetat für die Schulsozialarbeit deutlich erhöht werden, damit es in den kreisfreien Städten und Landkreisen nicht zu einem Abbau von Angeboten kommt. Beim Ausbau des Landesprogramms drängen wir darauf, dass die tatsächlichen Bedarfe vor Ort stärker berücksichtigt werden, weniger die Schulart oder die Trägerschaft einer Schule. Außerdem legen wir Wert auf Konstanz und Qualität, denn Schulsozialarbeit ist Beziehungsarbeit und braucht Verlässlichkeit und Vertrauen. Die Zahl der Schulpsychologinnen wurde zuletzt zwar deutlich gesteigert, dennoch sehen wir insbesondere in Folge der Corona-Pandemie – einen massiven Beratungs- und Unterstützungsbedarf bei sächsischen Kindern und Jugendlichen. Ein multiprofessionelles Team an Schule ist auch hier notwendig, denn es schafft nicht nur Entlastung für die Lehrkräfte, sondern ermöglicht auch einen ganzheitlichen Blick auf die/den einzelnen Schüler*in. In Anbetracht der Vielfalt und Schwere der Krisen unserer Zeit muss das Thema mentale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen stärker in den Fokus gerückt werden.
Der Ausbau der Schulsozialarbeit sowie der Einsatz von Schulpsychologen gewinnt auch aus unserer Sicht mehr und mehr an Bedeutung. Zuständig für diese Aufgabe sind die Träger der örtlichen Jugendhilfe. Misslich ist, dass im laufenden Doppelhaushalt durch entsprechende tarifliche Entwicklungen personelle Einschränkungen notwendig wurden und das zuständige Staatsministerium für Soziales sich nicht in der Lage sah, dieser Entwicklung gegenzusteuern.
Wir werden die Schulen in Sachsen durch den Auf- und Ausbau multiprofessioneller Teams stärken und so mit zusätzlichen Fachkräften – wie beispielsweise Schulassistenten, Praxisberatern, Schulpsychologen und Schulverwaltungsassistenten – den Einsatz für Schülerinnen und Schüler an sächsischen Schulen unterstützen. Assistenzkräfte ersetzen keine Lehrkräfte, aber sie unterstützen und entlasten diese. Damit werden wir gerade den gestiegenen Anforderungen auf ein zukunftsfähiges Bildungssystem gerecht.
In den kommenden Haushaltsberatungen werden wir die Problematik im Hinblick auf die Unterstützung der kommunalen Ebene erneut diskutieren. Der verstärkte Einsatz von Schulpsychologen stößt zudem derzeit leider an Grenzen mit Blick auf das am Arbeitsmarkt zur Verfügung stehende Fachpersonal.
Schulsozialarbeit muss es verpflichtend an allen Schulen geben, den Grund- und Oberschulen, den Gymnasien sowie den Gemeinschafts- und Förderschulen und auch an Berufsschulen. Wir streben an, für jede Schule mindestens eine Fachkraft für Sozialarbeit zur Verfügung zu stellen. Für sie muss der Verwaltungsaufwand verringert werden. Die Sachkostenpauschale zur finanziellen Absicherung strukturqualitativer Prozesse (z.B. Fachberatung, Teamleitung) soll erhöht werden. Zudem setzen wir uns dafür ein, den schulpsychologischen Dienst und das Anti- Mobbing-Programm auszubauen.
Noten führen zu hohem Leistungsdruck, der schädlich ist und psychische Probleme verursachen kann. Lernentwicklungsberichte als Feedback zum Lernfortschritt sind viel besser geeignet und anders als Noten hilfreich für alle. Daher wollen wir einen Prozess anstoßen, um die Noten langfristig durch aussagekräftige Berichte zu ersetzen. Lehrkräfte bewerten stets subjektiv. Das ist an sich noch kein Problem, aber Noten sind keine aussagekräftige Bewertung von Kompetenzen. Auch die Schülerin oder der Schüler bekommt durch Noten kein nützliches Feedback. Aus einer solchen „Momentaufnahme“ kann nur schwer auf die Entwicklung eines Kindes oder Jugendlichen geschlossen werden. Schulbildung muss gerechter werden. Sie soll unterschiedliche Voraussetzungen ausgleichen, anstatt Kinder in Raster zu pressen.
Hausaufgaben wollen wir abschaffen. Wir stehen für das Konzept der Ganztagsschule mit vielfältigem Lehr- und Lernangebot. Hausaufgaben werden dadurch überflüssig. Zudem haben Studien gezeigt, dass Hausaufgaben nur geringen Einfluss auf die Leistungsentwicklung haben. In der Freizeit sollten Sport, Kultur und der Freundeskreis an erster Stelle stehen dürfen. Wir setzen uns zudem dafür ein, dass kein Fachunterricht vor 9 Uhr stattfindet. Die biologische Uhr der jungen Menschen ist nicht auf den teils deutlich früheren Schulstart ausgelegt, was zu Problemen mit der Leistungsfähigkeit oder sogar der Gesundheit führen kann. Mit Konzepten wie Gleitzeit oder Selbstlernzeiten soll die Schule trotzdem nicht länger gehen als bisher. Schule verstehen wir als inklusiven Lernort mit multiprofessionellen Bildungsteams. Die Diagnostikverfahren, die individuelle Lernstände erfassen, sollten so reformiert werden, dass Schüler*innen von Beginn an die Unterstützung erhalten, die sie für ein erfolgreiches Lernen benötigen.
Die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit erkennt die Bedeutung der mentalen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern an und ist entschlossen, Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu sichern. Kürzungen sind zurückzunehmen, Stellen mindestens im Verhältnis von 1 Schulsozialarbeiter auf 100 Schüler auszubauen.
Hier sind unsere geplanten Maßnahmen speziell im Bereich der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie:
1. Ausbau der Schulsozialarbeit:
2. Stärkung der Schulpsychologie:
3. Integration in das Schulsystem:
4. Fortbildung und Qualifizierung:
5. Finanzielle Absicherung und Ressourcen:
Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Schülerinnen und Schüler in Sachsen Zugang zu einer umfassenden Unterstützung für ihre mentale Gesundheit erhalten und in einer förderlichen Umgebung lernen können. Die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit setzt sich dafür ein, dass Schulsozialarbeit und Schulpsychologie gestärkt werden, um die Herausforderungen im schulischen Alltag angemessen zu bewältigen und das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler zu fördern.
Wir Freie Demokraten werden die Unterstützung durch Schulsozialarbeiter als eine wichtige Komponente des Schullebens ausbauen. Schulsozialarbeit fördert das Grundvertrauen von Schülerinnen und Schülern in die Gesellschaft, da Einzelfallhilfe für Familien, Schüler sowie Klassen im Fokus steht. Sie ist auch als Prävention gegen den spürbaren Anstieg der Jugendkriminalität zu verstehen. Die Förderrichtlinie und die komplizierten Zuständigkeiten wollen wir auflösen und die Verantwortung mit einer auskömmlichen Finanzierung vollständig an die Kommunen geben.
Die SPD arbeitet seit langem daran, dass in unseren Bildungseinrichtungen multiprofessionelle Teams tätig sind. Mit der Schulsozialarbeit und der Schulassistenz haben wir zwei wichtige Säulen geschaffen, darüber hinaus gibt es Praxisberatung und Inklusionsassistenz. Wir wollen die Multiprofessionalität weiter stärken. Wir wollen mehr Personal sowie mehr Unterstützung und Entlastung. Unser Ziel ist es, die Bildungsqualität weiter zu verbessern. In der nächsten Legislaturperiode wollen wir die Schulassistenz und die Schulsozialarbeit flächendeckend ausbauen. Am Ausbau des Unterstützungssystem, zu dem auch die Schulpsychologie gehört, halten wir ebenso fest. Darüber hinaus wollen wir gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung in Sachsen das Angebot für eine ambulante Psychotherapie durch die Schaffung von mehr Therapieplätzen und damit die Erhöhung der für psychologische Psychotherapeuten verfügbaren Kassensitze verbessern.
Mentale Gesundheit kann auch durch eine andere Schul- und Lernkultur verbessert werden. Weniger Stress und mehr Lernfreude können hier einen Beitrag leisten, aber auch der Ausbau der rhythmisierten Ganztagsschule kann helfen, um Unterricht, Lernförderung, Pausen und Erholungsphasen sowie frei gestaltbare Zeit besser auf den Vor- und Nachmittag zu verteilen. Und generell gilt: Weniger Stofffülle in den Lehrplänen entschlackt die Stundentafel und schafft Freiheiten im Unterricht.
Wir BÜNDNISGRÜNE setzen uns für gesundes und bezahlbares Essen für alle ein. Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für die körperliche Entwicklung und das Wohlbefinden. Die Grundlagen für lebenslange Ernährungsgewohnheiten werden früh gelegt, deshalb wollen wir ein hochwertiges und kostenfreies Mittagessen in sächsischen Kitas. Hier sind gemeinsame Mahlzeiten elementarer Bestandteil des gemeinsam verbrachten Tages und Gelegenheit für soziales Lernen. An Schulen nehmen wir vor allem Schüler*innen aus einkommensschwachen Haushalten in den Blick. Eine Kostenübernahme durch das Bildungs- und Teilhabepaket muss unbürokratisch möglich sein. Kein Kind soll aufgrund finanzieller Hürden auf eine warme Mahlzeit in Kita oder Schule verzichten müssen. Ideen zur Preisdeckelung auch für ältere (Schul-)Kinder und Jugendliche stehen wir offen gegenüber. Neben einer fairen Preisgestaltung legen wir BÜNDNISGRÜNE den Fokus auf gesunde Ernährung und setzen uns für klare Qualitätsstandards beim Kita- und Schulessen sowie für Förderprogramme für regionale und Bio-Lebensmittel in Kitas, Schulen und Kantinen ein. Im Sinne einer nachhaltigen Versorgung in Verbindung mit einer fundierten Ernährungsbildung unterstützen wir die Einrichtung von Schul- oder Quartiersküchen.
Gesunde Ernährung ist wichtig. Wir sehen dies aber auch und insbesondere als Aufgabe der Eltern, für eine solche Sorge zu tragen. Sozial schwache Familien werden im Rahmen des Bildungspakets auch in dieser Aufgabe unterstützt.
Die Kommunen als Schulträger und Träger der frühkindlichen Bildung zeichnen für die Organisation und die Qualität der Mittagessenversorgung in den Einrichtungen verantwortlich.
Wir unterstützen diese dabei im Rahmen der Zuschüsse für die Kindertagesbetreuung sowie im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs. Ein kostenfreies Mittagessen lehnen wir ab, da eine solche staatliche Maßnahme unserer Meinung nach nicht zur Verbesserung der Versorgung beiträgt und zudem die Gefahr nicht gerechtfertigter Mitnahmeeffekte birgt.
Wir fordern seit vielen Jahren eine für die Kinder und Eltern kostenlose, vollwertige und gesunde Mittagsversorgung von der Kita bis zum Schulabschluss.
Die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit betrachtet das Schulessen als einen wesentlichen Bestandteil des Schulalltags, der einen bedeutenden Einfluss auf die Ernährung und das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler hat. Angesichts der finanziellen Herausforderungen vieler Familien möchten wir diesem Zustand entgegenwirken und folgende Maßnahmen ergreifen:
1. Kostenfreies oder kostengünstiges Schulessen: Wir setzen uns dafür ein, dass allen Schülerinnen und Schülern unabhängig von ihrer finanziellen Situation ein kostenfreies oder stark subventioniertes Mittagessen in der Schule zur Verfügung steht. Dies soll sicherstellen, dass jedes Kind täglich eine warme Mahlzeit erhalten kann, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern.
2. Förderung sozialer Tarife und Unterstützungsmöglichkeiten: Wir unterstützen die Einführung und Förderung von sozial gestaffelten Tarifen für das Schulessen, die sicherstellen, dass einkommensschwache Familien entlastet werden und ihre Kinder regelmäßig am Mittagessen teilnehmen können.
3. Qualitätsverbesserung des Schulessens: Neben der Kostenfrage ist uns die Qualität des Schulessens wichtig. Wir setzen uns für eine ausgewogene, gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ein, die den ernährungsphysiologischen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht wird.
4. Partnerschaften und lokale Lösungen: Wir fördern die Zusammenarbeit mit lokalen Landwirtschaftsbetrieben und Erzeugern, um regionale und nachhaltige Lebensmittel in die Schulverpflegung zu integrieren. Dies kann nicht nur die Qualität des Essens verbessern, sondern auch die lokale Wirtschaft stärken.
5. Bildung und Sensibilisierung: Wir unterstützen Bildungsmaßnahmen zur Ernährungsbildung und -erziehung, um Schülerinnen und Schüler frühzeitig für eine gesunde Ernährung zu sensibilisieren und sie zu einer bewussten Auswahl beim Schulessen zu ermutigen.
Wir Freie Demokraten setzen uns für die Sicherstellung eines gesunden, reichhaltigen und warmen Mittagessens für alle Kinder ein, das dauerhaft bezahlbar angeboten werden kann. Ein erster Schritt bedeutet für uns, dafür einzutreten, dass der reduzierte Mehrwertsteuersatz auf Schulessen angewendet wird.
Uns ist wichtig, dass alle Kinder und Jugendlichen ein gesundes warmes Essen in ihrer Bildungseinrichtung erhalten können, weshalb wir uns für den Ausbau von Ganztagsschulen einsetzen. Das Bundesteilhabeprogramm sorgt schon heute dafür, dass Kinder aus Familien mit geringen Einkommen am Mittagessen teilnehmen können. Um alle Familien finanziell zu entlasten, wollen wir hier in Sachsen die Kita-Betreuung Schritt für Schritt beitragsfrei machen, das Bildungsticket fortführen und auf Bundesebene steuerliche Entlastungen vor allem für Familien umsetzen. Zudem setzen wir uns für die Einführung der Kindergrundsicherung ein. Ernährungsbildung, Gesundheitserziehung und Bewegungsförderung sind wichtige Aufgaben in den Bildungseinrichtungen. Denn wenn Kinder von Anfang an gesunde Verhaltensweisen einüben können, haben sie gute Chancen auf Lebenszufriedenheit auch im Erwachsenenalter. Auch deshalb unterstützen wir Kinderkrippen, Kindergärten, Tageseltern sowie Grund- und Förderschulen zukünftig bei der Teilnahme am EU-Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch.